Abwrackaktion

Abwrack|aktion,

 

1969 in der Bundesrepublik Deutschland durch Gesetz (§ 32 a Binnenschiffsverkehrsgesetz) eingeführtes Verfahren zur Verschrottung von alten, unwirtschaftlichen Binnenschiffen. Aus einem behördlich verwalteten Abwrackfonds, in den die Binnenschifffahrt Beiträge leistet, werden Prämien (Abwrackprämien) an Schiffseigner gezahlt, die Schiffe abwracken lassen. Die Höhe der Prämie pro Tonne richtet sich nach Tragfähigkeit, Motorleistung und Verwendungsart des Schiffes. Durch die Abwrackaktion sollen Überkapazitäten abgebaut werden, nebenbei soll die deutsche Binnenflotte modernisiert werden. Seit 1989 gab es zum ersten Mal eine europäische Abwrackaktion, die sich auf eine Alt-für-Neu-Regelung stützt. Gebaut werden darf nur, wenn gleichzeitig stillgelegt wird. Durch diese Aktion wurde 1990 mehr als 1 Mio. t überhängiger Schiffsraum verschrottet, was der Binnenschifffahrt vorübergehend Erleichterung brachte. Das Binnenschiffsverkehrsgesetz wurde mit Wirkung vom 1. 1. 1994 durch das Tarifaufhebungsgesetz aufgehoben.